Die Natur bewahren
Aufforstung in vier Andengemeinden der Provinz Chimborazo, Ecuador
Trockene, ausgelaugte Böden
„Ein großer Teil der Böden in unserer Provinz leidet sehr unter der fortschreitenden Erosion. Aufgrund zyklisch wiederkehrender Trockenperioden, Übernutzung der Felder, Abholzung sowie des Einsatzes chemischer Düngemittel schreitet die Wüstenbildung in alarmierender Weise voran. Für die lokale Bevölkerung ist diese Entwicklung fatal, denn sie leben von den spärlichen Erträgen der Landwirtschaft. Die Ernteerträge fallen jedoch immer geringer aus und die Tiere der Familien finden kaum mehr Futter auf den Weiden.“
So beschreibt Luis Lopez, langjähriger Leiter der Aufforstungsprojekte von CEAS (= Centro de Estudios y Acción Social) die prekäre Situation der Menschen im ecuadorianischen Hochland. Seit den 1960ern setzt sich CEAS für die Wiederherstellung des ökologischen Gleichgewichts in der Region ein, welches durch umfangreiche Maßnahmen wie Wassermanagement, richtige Tierhaltung, Bewusstseinsbildung und Aufforstung erreicht werden soll.
Ein beschwerliches Leben
In den vier Andengemeinden Rumipampa, Tepeyac Juan Diego, Tepeyac Alto und La Dolorosa leben auf 3.500 Metern Höhe ca. 200 Familien als Kleinbauern, von denen jede ca. 2,8 ha Land besitzt. Angebaut werden unterschiedliche Kartoffelsorten und Bohnen zur Eigenversorgung. Zusätzlich halten sie im Durchschnitt 1-2 Rinder, einige Schafe, Kaninchen und Meerschweinchen. Durch den Verkauf von Milch, Fleisch und lebenden Tieren können sich die Familien ein kleines Zusatzeinkommen erwirtschaften, was jedoch kaum zum Überleben reicht.
Im Einklang mit der Natur
Die Menschen wissen, dass ihr Überleben maßgeblich vom Wohl der Pachamama, wie sie die Mutter Erde nennen, abhängt. Um sich der bereits stark erodierten Böden anzunehmen, sollen insgesamt 70.000 Bäumchen und Sträucher gepflanzt werden, die aus der Baumschule von CEAS stammen. Etwas mehr als die Hälfte davon dienen dabei als Windschutzhecken für die Felder und als Erosionsschutz auf steilen Berghängen. Mit den restlichen Setzlingen werden kleine Wäldchen angelegt. Reisig und andere Holzabfälle können als Brennholz oder zur Errichtung von Zäunen verwendet werden, und mit dem Verkauf von Bäumen lässt sich in Zukunft etwas Geld dazuverdienen. Darüber hinaus ist die Aussaat von rund 900 kg Grassamen (weißer Klee, Raigras etc.) geplant, da die Weiden der Familien von geringer Qualität sind und die Tiere kaum ernähren.
„ Die Aufforstung ist ein Gemeinschaftsprojekt der Dorfbewohner. Jede Familie hilft beim Ausheben der Pflanzlöcher, bei der Aussaat der Grassamen sowie beim Transport der Setzlinge mit. Zudem organisieren wir Schulungen und Ausflüge zur Baumschule, damit die Familien die Wichtigkeit der Aufforstung erkennen und mehr Wert auf einen schonenden Umgang mit der Natur legen“, erklärt Projektleiter Luis Lopez.
Erhalt der Lebensgrundlage der Familien
Diese Maßnahmen tragen wesentlich zum Erhalt der Böden als Lebensgrundlage für Viele bei und
sichern ein Auskommen auch für die Zukunft.
Unser Beitrag
Gemeinsam mit CEAS und dem Entwicklungshilfeklub Wien möchten wir die Bauernfamilien in diesen 4 Dörfern dabei unterstützen, die Erträge ihrer Felder und Weiden nachhaltig zu erhöhen und dabei die Umwelt zu schonen.
Wir engagieren uns mit einem Betrag in der Höhe von 3.785 Euro. Damit können jeweils 8.750 Setzlinge, 113 kg Grassamen, der Transport sowie die Schulungen und die Nachbetreuung für 25 Familien finanziert werden.
Partner : Entwicklungshilfeklub Wien, in Zusammenarbeit mit CEAS - Centro de Estudios y Acción Social (Projektträger)
Projektkoordinator: Luis Lopez
Unterstützungsbeitrag 2017: € 3.785,- (25 Familien)
Die_Natur_bewahren
12 Schritte gegen Klimawandel
und für Klimagerechtigkeit
Auch die Eine Welt Gruppe Thalgau
hat dieses Positionspapier unterzeichnet.