Unterstützung für kleinbäuerliche Kooperativen in Sacaba, Cochabamba, Bolivien
Projektbeschreibung unseres Partners, des EH-Klubs Wien
Die meisten indigenen Familien in der Region Sacaba leben in ärmlichen Verhältnissen. Die kargen Erträge der kleinen Felder stellen ihre einzige Einnahmequelle dar. Viele Frauen und Männer wandern daher in die Städte ab, wo sie jedoch meist keine Arbeit finden.
In Würde vom eigenen Land zu leben - ganz auf sich allein gestellt, erscheint dieses Ziel vielen Menschen als unerreichbar.
Doch es gibt einen Ausweg: Indem sich KleinbäuerInnen zu Kooperativen zusammenschließen, nehmen sie ihr Schicksal selbst in die Hand und versuchen gemeinsam, Wege in eine bessere Zukunft zu finden.
In diesem Projekt erhalten sie die nötigen Materialien sowie gezielte Schulungen, um mit dem Verkauf landwirtschaftlicher Produkte ihren Lebensunterhalt zu sichern.
„In der Region Sacaba leben hauptsächlich kleinbäuerliche Familien. Die geringen landwirtscha tlichen Erträge reichen jedoch kaum zum Überleben. Viele Männer und Frauen wandern deshalb in die Städte ab. Aber dort inden sie meist keine Arbeit. Durch die Abwanderung gibt es immer weniger Kleinbauern - darunter leidet die Nahrungsmittelversorgung in den Städten”,
…schreibt Miguel Salazar Chambi, Direktor unseres langjährigen Projektpartners Yachay Chhalaku. Seit der Gründung im Jahr 2002 unterstützt Yachay indigene Familien im Tal von Sacaba bei der Sicherung ihres Lebensunterhalts. Unter anderem betreut die NGO zahlreiche kleinbäuerliche Kooperativen in der Region.
Gemeinsam für ein besseres Leben
Durch den Zusammenschluss in einer Kooperative sparen die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern beträchtliche Kosten für Geräte und Düngemittel und verbessern ihr Einkommen durch die gemeinsame Vermarktung ihrer Produkte. Die Mitglieder tauschen Wissen aus und unterstützen und stärken sich gegenseitig.
Um diese bewährte Form der gemeinschaftlichen Landwirtschaft zu fördern, veranstaltet Yachay Chhalaku jedes Jahr eine Ausschreibung, bei der Kooperativen aus der Region eigene Projekte zur Verbesserung ihrer Produktivität und Vermarktung ihrer Produkte einreichen können. Die Gewinner der Ausschreibung erhalten ein Preisgeld, welches sie sinnvoll nach ihren jeweiligen Bedürfnissen einsetzen können.
Erfolgreiche Arbeit mit Kooperativen
Entwicklungshilfeklub wurde um die Finanzierung Zuschusses zu diesem „Preisgeld“ gebeten, damit diese vier Kooperativen Folgendes umsetzen können
– Aguirre: Die 38 KleinbäuerInnen im Dorf Aguirre (3.800 m NN) können auf- grund des rauhen Klimas nur sehr wenig anbauen. Zur Verbesserung der Ernährung und des Einkommens hat die Kooperative daher mit dem Aufbau einer Forellenzucht be gonnen. Für die Bewirtschaftung benötigt sie unter anderem das Baumaterial für einen kleinen Geräte- und Lagerschuppen.
– Laraty: Die 150 Mitglieder möchten eine Wasserleitung anlegen, um Regenwasser von den nahe gelegenen Berghängen in zwei Bewässerungsteiche zu leiten. Durch das so gewonnene Wasser wird der zusätzliche Anbau von Kartoffeln und Gemüse auf einer Fläche von 15 Hektar möglich.
– Melga: Die 47 Kleinbäuerinnen produzieren Joghurt für den lokalen Verkauf. Mit einer Maschine zum Abfüllen und Verpacken von Joghurt können sie, zusätzlich zu den bisher angebotenen 1-2-Liter Behältern auch kleinere Portionsgrößen von Joghurt verkaufen und so ihr Angebot erweitern. Unser Beitrag Der Entwicklungshilfeklub wurde gebeten, auch heuer wieder die Unterstützung der Kooperativen im Rahmen der Preisausschreibung zu ermöglichen, damit die indigenen Kleinbäuerinnen und Kleinbauern ihre Erträge und ihr Einkommen steigern können. Die Eine Welt Gruppe Thalgau finanzierte im Jahr 2022 für die vier Kooperativen das benötigte Material sowie zusätzlich kostenlose Schulungen durch Fachkräfte von achay Chhalaku, damit sie mit vereinten Kräften dieses Ziel erreichen können.
– Ucuchi: Zur Verbesserung ihres Einkommens bauen die 20 Kleinbäuerinnen Erdbeeren für den Verkauf an. Dabei verwenden sie bodenschonenden biologischen Dünger und biologische Mittel zur Schädlingsbekämpfung, die sie in einer kleinen Werkstatt gemeinschaftlich herstellen. Für die Werkstatt benötigen sie noch eine Pumpe sowie zusätzliche Kanister und Schläuche.
Unser Beitrag
Der Entwicklungshilfeklub wurde gebeten, auch heuer wieder die Unterstützung der Kooperativen im Rahmen der Preisausschreibung zu ermöglichen, damit die indigenen Kleinbäuerinnen und Kleinbauern ihre Erträge und ihr Einkommen steigern können. Die Eine Welt Gruppe Thalgau finanzierte im Jahr 2022 für die vier Kooperativen das benötigte Material sowie zusätzlich kostenlose Schulungen durch Fachkräfte von Yachay Chhalaku, damit sie mit vereinten Kräften dieses Ziel erreichen können.
Nochmal zusammengefasst:
Was: Bedarfsorientierte Unterstützung für indigene kleinbäuerliche Kooperativen zur Verbesserung ihrer Erträge und ihres Einkommens.
Wo: Bolivien, Landkreis Sacaba, Dept. Cochabamba
Projekpartner: Entwicklungshilfeklub in Zusammenarbeit mit:
Projektträger: Yachay Chhalaku
Projektleiter: Miguel Ángel Salazar Chambi
Betrag: 3.800 Euro für Abfüllmaschine, Pumpe, Bau- und weiteres Material wie Wasserkanister und Schläuche.
12 Schritte gegen Klimawandel
und für Klimagerechtigkeit
Auch die Eine Welt Gruppe Thalgau
hat dieses Positionspapier unterzeichnet.